Nachhaltige Textilentsorgung und Vermüllung durch Alt-Kleider Container

Die BVV Reinickendorf hat auf ihrer Sitzung am 18.6.25 über die Konsensliste zwei Anträge der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen abgelehnt, die darauf abzielten, über Textilentsorgung zu informieren und sich bei den zuständigen Stellen für eine Verbesserung bei der Leerung der Alt-Kleider Container im Bezirk einzusetzen.

Einer der Anträge sah eine Aufklärungskampagne zur Bedeutung von Kleiderspenden und nachhaltiger Textilnutzung vor (Drucksache 2363/XXI). Damit hätte der Bezirk Reinickendorf die bezirkliche Verantwortung als Fair Trade Bezirk auch hinsichtlich Textilkreisläufen ausdehnen und lokal globales Denken bei der Bevölkerung fördern können. Der andere Antrag (Drucksache 2364/XXI) nahm die Vermüllung durch Alt-Kleider Container in den Blick und empfahl, das Bezirksamt solle sich bei den zuständigen Stellen dafür einzusetzen, dass regelmäßige Leerungen von Alt-Kleider Containern durchgeführt werden, damit beispielsweise der aus Containern herausquellende Berg von Textilien und Schuhen von Gehwegen entfernt wird.

Am 1.1.25 trat die neue Getrenntsammelpflicht für Alttextilien in Kraft. Sie soll die EU-Abfallrahmenrichtlinie und das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) umsetzen. In diesem Zusammenhang wäre es sinnvoll, die Bevölkerung für nachhaltige Textilentsorgung zu sensibilisieren und über die korrekte Entsorgung zu informieren. Textilien, die nicht mehr gebraucht werden, dürfen nicht mehr im Restmüll entsorgt werden, weil sie dann verbrannt werden und für die Wertschöpfungskette für immer verloren gehen. Werden sie aber beispielsweise an Wertstoffhöfen abgegeben, so können daraus neue Produkte wie Putzlappen, Dämmstoffe oder Rohstoffe für die Papierindustrie entstehen. Laut Empfehlung der BSR, können stark verschmutzte Textilien jedoch weiterhin im Hausmüll entsorgt werden.

Der Grüne Bezirksverordnete Andreas Rietz resümiert: „Die Getrenntsammelpflicht zielt darauf ab, weniger Ressourcen zu verschwenden und mehr Textilien zu recyceln. Es wäre enorm wichtig, das Bezirksamt würde die Reinickendorfer Bürger*innen dazu zielführend informieren. Wir bedauern sehr, dass die Reinickendorfer CDU-Fraktion im Ausschuss auch hier ihr Gewicht negativ in die Waagschale der lokalen und globalen Verantwortung gelegt hat. Wenn wir die globalen Probleme unserer Zeit anpacken wollen, dann müssen wir auf lokalpolitischer Ebene damit anfangen.“