Fachgespräch erhaltenswerte Bausubstanz

Das Berliner Stadtbild ist geprägt von seiner bunten Mischung an Gebäuden: Ob Gründerzeithäuser in Prenzlauer Berg, Einfamilienhäuser in Reinickendorf oder Großsiedlungen in Lichtenberg: Die gebauten Strukturen und Freiräume bestimmen unsere täglichen Wege und formen unsere Kiez- und Berlinerfahrung.

Aber Berlin braucht dringend eine klimagerechte Transformation und neuen Wohnraum. Es stellt sich die Frage: wie können wir diese Ziele erreichen und zugleich möglichst viel unserer stadtbildprägenden Bausubstanz erhalten? Unter die engen Kriterien von Denkmalschutz fallen nur die wenigsten dieser Bauten. Welche Rolle könnte hier die Kategorie „Besonders erhaltenswerte Bausubstanz“ spielen?

In diesem Fachgespräch wollen Daniela Billig, Sprecherin für Denkmalschutz und ökologische Quartiersentwicklung, und Andreas Otto, Sprecher für Bauen, möglichst viele Perspektiven auf das Thema „Besonders erhaltenswerte Bausubstanz“ zusammenbringen. Bislang findet der Begriff nur in engem Rahmen Anwendung – etwa als Ausnahmeregel bei der energetischen Sanierung oder in der Gewährung von KfW-Krediten und Zuschüssen. Die Architektenkammer hat im Dezember 2023 gefordert, dass durch eine neue Klassifizierung mehr Gebäude vor dem Abriss bewahrt werden könnten. Ziel dieses Abends kann es noch nicht sein, fertige Lösungen zu präsentieren, es geht primär um eine aktuelle Bestandsaufnahme und Potenzialanalyse:

Wie klar ist der Begriff überhaupt und wo spielt die Einordnung als „Besoners erhaltenswerte Bausubstanz“ in der Praxis bisher eine Rolle?
Wie gehen die Bezirke mit dem Thema um?
Wie läuft der Erhalt von Kastendoppelfenstern und was können wir daraus lernen?
Wie kann die Einordnung als „Besonders erhaltenswerte Bausubstanz“ bei den Themen Materialkreisläufe und Neue Umbaukultur nutzbar gemacht werden?
Wie könnten Mieter*innen und Eigentümer*innen von einer Einordnung profitieren?

Hierzu geben folgende Fachleute kurze Inputs:

Theresa Keilhacker Architektin und Präsidentin der Architektenkammer Berlin

Nils Scheffler Diplom-Ingenieur; Stadtplaner und Mit-Autor der Studie „Besonders erhaltenswerte Bausubstanz in Berlin“

Peter Schrage-Aden Aktionskreis Energie e.V. und Arbeitskreis Kastenfenster bei der Handwerkskammer Berlin

Korinna Stephan Bezirksstadträtin mit den Ressorts Stadtentwicklung, Straßen- und Grünflächen sowie Umwelt- und Naturschutz in Reinickendorf

Den Hauptteil des Abends bildet die anschließende Diskussion mit dem Publikum.

Wir freuen uns auf eine Diskussion mit Ihnen darüber, wie wir auch in Bezug auf Besonders erhaltenswerte Bausubstanz die Vielfalt Berlins, seine reiche Geschichte und die Herausforderungen des Klimawandels in Einklang bringen und so unserer großartigen Stadt gerecht werden.