Berlinweit fand am Sonntag, 20.7.25 das Familiensportfest des Landessportbunds Berlin (LSB) statt. Ausgerichtet wurde es an mehreren Standorten in den Berliner Kiezen – in Reinickendorf sollte es auf im Sportpark Göschenplatz stattfinden, wurde dann aber seitens des Reinickendorfer Bezirksamts abgesagt. Dazu bewogen haben Bezirksstadtrat Muschner (CDU) wohl Verkehrssicherungsgründe im Zusammenhang mit dem Sturmtief „Ziros“ vom 23. und 26. Juni 2025. Gleichwohl soll im Sportpark Göschenplatz in der letzten Zeit normaler Spielbetrieb stattgefunden haben.
Anscheinend war es nicht möglich eine Ausweichfläche im Bezirk zu finden – obgleich nach dem Sturmtief im Sportpark der Füchse Berlin in der Kopenhagener Straße erst am 5.7. und 6.7. ein zweitägiges Kinder- und Sportfest stattfand. Auch die Sportlerehrung am 11.7. auf dem Sportplatz Uranusweg fand mit Partyzelten und einer kleinen Festmeile für die 599 geladenen Reinickendorfer Sportler*innen aus 28 Vereinen statt. Die Ehrungen wurden von der Reinickendorfer Bezirksbürgermeisterin Emine Demirbüken-Wegner und Bezirksstadtrat Muschner vorgenommen.
Im Zusammenhang mit den Sturmschäden gilt auf öffentlichen Spielplätzen und Grünanlagen im Bezirk weiterhin die Allgemeinverfügung vom 27.6. der Abteilung Ordnung, Umwelt und Verkehr des Reinickendorfer Bezirksamts. Während hier unbegreiflich ist, warum 3 Wochen nach dem Sturm noch immer keine teilweise Freigabe zumindest von Spielplätzen ohne Bäume erzielt werden konnte, so sind die Widersprüche in Bezug auf die Vereinssportanlagen im Bezirk nicht weniger verwirrend. Andrea G. Behnke, Sprecherin für Jugendhilfe, Sport und Wirtschaft und Tourismus der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen kritisiert: „Das Bezirksamt hat es in den 3 Wochen seit dem Unwetter nicht geschafft, den Menschen die Gefahr im öffentlichen Raum zu vermitteln, die vom Amt anscheinend vermutet wird. Vereinssport findet statt, aber das Familiensportfest des LSB auf der gleichen Fläche wurde aus Verkehrssicherungsgründen kurzfristig abgesagt. Auch im Ausschuss konnte Bezirksstadtrat Muschner diesen Widerspruch nicht aufräumen und plausibel begründen.“
Die Frage, ob ein Sportplatz sicher ist oder nicht, sollte man eindeutig mit ja oder nein beantworten können. Da geht es nicht, dass heute Sport getrieben wird und morgen der Platz nicht genutzt werden darf, weil von ihm Gefahr für Leib und Leben ausgehen könnte. Schwierig für die Bürger*innen wird es immer, wenn keine Klarheit besteht – die scheint nicht gegeben, wenn die Bezirksbürgermeisterin selbst einerseits Medaillen zur Sportlerehrung austeilt und andererseits im Hintergrund Absperrungen mit Flatterband Zweifel an der Sicherheitslage andeuten. Es ist noch nicht lange her, dass die CDU-Reinickendorf suggerierte mit Rasen mähen für Sauberkeit und Sicherheit im Bezirk sorgen zu können – die gegenwärtige Lage im Bezirk garantiert den Bürger*innen weder Sicherheit, noch scheint sie sauber geregelt oder umgesetzt.